Hass und digitale Gewalt: Plattformen in die Pflicht nehmen

Online-Podiumsdiskussion

Donnerstag, 4. November 2021, 17.00 – 18.00 Uhr

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Mit:

  • Frances Haugen, Whistleblowerin, ehemalige Dateningenieurin, Produktmanagerin, Facebook
  • Ann-Katrin Müller, Journalistin, Der Spiegel
  • Alexandra Geese, MdEP Bündnis 90/ Die Grünen

Moderation: Anna-Lena von Hodenberg, Geschäftsführerin/CEO, Hate Aid

Sprache: Englisch mit Simultanübersetzung

Jeden Tag werden Politiker*innen, Journalist*innen und Aktivist*innen im Internet beleidigt, bedroht oder verleumdet. Insbesondere Mädchen und junge Frauen* sind von Hass und sexueller Belästigung betroffen: Sie erhalten Fotos von männlichen Genitalien, ihnen wird Spyware auf das Smartphone gespielt, um sie zu kontrollieren, oder es werden intime Fotos ohne ihr Einverständnis und Wissen auf Pornoplattformen hochgeladen.

Organisierte frauenhassende Gruppen wie Incels und Rechtsextremist/innen nutzen gezielt Algorithmen, um massive Hasskampagnen gegen Politiker/innen, Journalist/innen oder Aktivist/innen zu fahren. Die Folge: Die Betroffenen ziehen sich zunehmend aus den digitalen Räumen zurück und/oder äußern sich nicht mehr zu bestimmten Themen. Sie werden gezielt aus der digitalen Öffentlichkeit herausgedrängt.

Die großen Kommunikations-Plattformen wie Facebook, YouTube und Co tun wenig, um sichere Räume für Nutzer*innen zu schaffen. Im Gegenteil: Die Plattformen verdienen vielmehr an hasserfüllten und spalterischen Inhalten, mit denen sie die Aufmerksamkeit ihrer Nutzer*innen binden und sie so möglichst lange auf den Plattformen halten. Darüber besteht spätestens seit den Enthüllungen der Whistleblowerin Frances Haugen kein Zweifel mehr. Frauen und Mädchen sind – so wie alle von digitalem Hass betroffenen Menschen – auf den Plattformen schutzlos.

In Brüssel wird dieser Tage der Digital Services Act verhandelt, der entscheidende Weichen für Rechte der Nutzer/innen und Verpflichtungen für die Plattformen festlegen könnte.

Wir sprechen darüber, wie digitale Gewalt gezielt genutzt wird, um Frauen* anzugreifen, was die Plattformen darüber wissen und was jetzt zu tun ist.

 

Pressekontakt
Heinrich-Böll-Stiftung
Vera Lorenz, Pressesprecherin
lorenz@boell.de, +49 (0)30 285 34-217